Description
DTV, Stuttgart/München 1998 ISBN 3423241225
Das Phänomen Helmut Kohl: Wie kann dieser in jeder Hinsicht riesenhafte Staatsmann zugleich der stümperhafte Politiker gewesen sein, der von einem Fettnäpfchen ins andere trat und jahrelang das Lachobjekt der Nation, eine häufige Quelle der allgemeinen Verlegenheit war? Wie kann ein Mann, an dem selbst enge Mitarbeiter oft verzweifelten, der dienstälteste Regierungschef dieser Republik werden, grosses internationales Ansehen gewinnen und womöglich in die Geschichte als einer der grössten deutschen Kanzler der Nachkriegsära eingehen? Aus der Perspektive einer Beobachterin von aussen verfolgt Patricia Clough die Phasen, Krisen und Höhepunkte dieses äusserst erfolgreichen Politikerlebens vom Beginn bis zum “Herbst des Patriarchen” im Jahre 1998. Patricia Clough lässt kein Spott aufkommen… sondern analysiert distanziert und seriös und erweist sich damit als excellente psychologische und politische Autorin. (Amazon.de Buchempfehlungen zu 50 Jahren Grundgesetz.)
DTV, Stuttgart/München 1998 ISBN 3423241225
Winter 1944/845.Die Rote Armee marschiert in Ostpreussen ein. Millionen von Menschen wollen flüchten und dürfen nicht. Erst im allerletzten Augenblick können sie losziehen, viele von ihnen in langen Trecks über das zugefrorenen Haff. Mittendrin Tausende Pferde einer der schönsten Zuchten der Welt: die Trakehner. Sie fliehen in grossen Herden oder sind vor Schlitten und Wagen gespannt und erleiden dasselbe Schicksal wie die Menschen. Selten war das Band zwischen Mensch und Tier so stark wie damals. Mit einem Minimum an Nahrung, von Tieffligern und Panzern beschossen, sterben viele auf der Flucht, und nur wenige Hundert erreichen den Westen. Wird es unter den schwierigen Nachkriegsbedingungen gelingen, die Zucht wieder aufzubauen?
»Ein dramatisches Stück Zeitgeschichte so fesselnd wie einen Roman.« Kurier am Sonntag (A), 14.09.2014
Aus dem Englischen von Maja Ueberle-Pfaff.
Als Austauschschülerin kam Patricia 1954 zum ersten Mal nach Deutschland, das noch vom Krieg gezeichnet war. Damals brauchte sie fast zwei Tage für die Reise von Nordengland bis nach Marburg zu ihrer Gastfamilie. Eines ihrer ersten Aha-Erlebnisse bestand darin, dass man Kartoffeln tatsächlich schmackhaft zubereiten kann, aber auf keinen Fall mit dem Messer schneiden sollte. Über die nächsten Jahrzehnte hatte sie als Studentin und dann als langjährige Deutschlandkorrespondentin führender englischen Zeitungen noch viel Gelegenheit, ihre Kenntnisse der deutschen Lebensart nicht nur bei Kaffee und Kuchen zu vertiefen und sich damit anzufreunden. Ihre Erfahrungen und Erkenntnisse hat sie bunt aneinandergereiht, Haupt und Staatsaktionen neben Trivialem und Unbekanntem, als eine persönliche Chronik, fast ein erzählerisches Fotoalbum, Nachkriegdeutschlands.
Patricia first came to Germany in 1954 and found it still recovering from the war. It took her almost two days to travel from the north of England to stay with her exchange family in Marburg. One of her first discoveries was that you can actually cook potatoes so that they taste good – but woe betide you if you cut them with a knife! Since then, first as a student, then as the Germany correspondent for leading British newspapers, she was able to experience all aspects of German life – not just coffee and cakes. She has strung her experiences and observations together in a colourful jumble, major political events alongside trivial discoveries, creating a personal chronicle, almost a photograph album, of Germany in the decades since the war.
Königsberg 1000 km« – so der Text auf einem alten Straßenschild in der Nähe von Aachen. Die englische Journalistin Patricia Clough hat es vor vielen Jahren auf einer ihrer ersten Reisen nach Deutschland gesehen und wollte wissen, was es damit auf sich hat. Das Schild verwies auf den Anfang der Reichsstraße 1, die einmal die wichtigste West-Ost-Verbindung Deutschlands war und sich quer durch die Weimarer Republik bis ins damalige Ostpreußen erstreckte. Patricia Clough hat sich auf eine Zeitreise entlang dieser Straße begeben und trifft dabei auf viele historische Persönlichkeiten, aber auch auf weithin unbekannte Schicksale: Spione und Ritter, Preußen und Narren, Auswanderer und Flüchtlinge. Sie alle bringt die Autorin zum Sprechen. Ihre Recherchen und Reportagen lassen ein lebendiges Bild deutscher Geschichte entstehen. Patricia Clough erzählt hellwach und neugierig, mit Distanz und Humor von einem Deutschland, das wir Deutsche so noch nicht gesehen haben.
Am 5 Juli erschütterte eine Meldung die Nation. Hannelore Kohl, Gattin des Altbundeskanzlers, hatte sich in der vorangegangene Nacht das Leben genommen.
Warum hat sie es getan? Was lag dahinter? Wer war daran schuld? Und…wer war eigentlich diese Frau mit ihrem festlackierten blonden Frisur und ständigem Lächeln, die stets im Hintergrund blieb und die Rolle als “Frau an seiner Seite” perfekt ausführte?
Trotz grossen Widerstände von Helmut Kohl, dessen Familie selbst eine Biografie herausbringen wollte, ist es Patricia Clough gelungen, ein vielgelobtes Bild von einer bemerkenswerte Frau zu zeichnen. Sie schildert den Lebensweg von Hannelore Kohl von ihrer priviligierter Kindheit in Leipzig,über alle Schrecken des Krieges und der Flucht, durch tiefste Armut bis zur schwierigen aber erfolgreichen Ehe mit einem Politiker, der der mächtigste Mann in Deutschland wurde. Sie beschreibt ihre bahnbrechende Leistungen für gehirnbeschädigte Unfallopfer und ihr mutiges Ringen mit der schrecklichen und unheilbaren Lichtallergie, die sie endlich in den Freitod trieb.
Clough ist es gelungen, ein einfühlsames Porträt der Hannelore Kohl zu zeichnen – ehrlich und fair… Ein gründlich recherchiertes Buch – ein seriöses zumal, denn es beteiligt sich nicht an den landläufigen Spekulationen. (Rheinische Post)
Clough bleibt fair, betreibt Ursachenforschung, wie eine sensible, intelligente, warmherzige Frau wie Hannelore Kohl ihren Lebensweg finden und gehen konnte, dienend wie impulsiv, sich zuruecknehmend ohne sich aufzugeben. So entstand ein Buch, das schonungslos ist, ohne zu verletzen, das politische und menschliche Zusammenhänge offen legt, auch um Vorurteile zu widerlegen – um damit einem Menschen gerecht zu werden, der mehr war als ein Familien-Anhängsel neben einem Mann, der stets mehr zu nehmen gewillt als zu geben bereit war. (Stuttgarter Nachrichten)
Hannelore Kohl – “Zwei Leben” ist von den beiden Büchern zum Thema mit Abstand das bessere. (TITEL – Magazin für Literatur und Film)